Mediziner*innen rufen zur Diplomatie auf, um die humanitäre Katastrophe abzuwenden. Medienmitteilung IPPNW.
Mediziner*innen aus Europa und anderen Teilen der Welt haben heute einen Appell veröffentlicht mit dem Aufruf, einen Krieg zwischen Russland und der NATO in Europa zu verhindern. Die Ärzt*innen und Gesundheitsfachkräfte warnen vor einer humanitären Katastrophe und rufen alle Parteien dazu auf, anstelle militärischer Eskalation intensiv mit grösster Sorgfalt zu verhandeln und so die Konflikte auf diplomatischem Weg zu entschärfen.
Der Appell kritisiert die konfrontative Politik zwischen den USA und der NATO und Russland. Die Schuldzuweisungen und den Einsatz von Truppen und Waffen auf allen Seiten sei Ursache für die Eskalation des Konflikts. Die Situation erinnere an den Berliner Patt von 1958 und die Kuba-Krise von 1962. Die Mediziner*innen rufen dazu auf, zu versuchen die Bedürfnisse aller Konfliktparteien zu verstehen: „Wir müssen einen Schritt zurücktreten und diese ausweglose Situation mit den Augen des anderen betrachten. Das bedeutet nicht, dass wir die Meinung des anderen akzeptieren oder dessen Perspektive als unsere eigene übernehmen müssen“.
Konkrete Vorschläge wie die Einstellung von gegenseitigen Drohungen, der Rückzug von Truppen und Waffen von allen ukrainischen Grenzen und die Erörterung vertrauensbildender Maßnahmen werden in dem Appell unterbreitet. Der Text schließt mit den Worten: „Unsere Forderung nach einer kontinuierlichen diplomatischen Anstrengung, um die politische Krise zu lösen, bedeutet nicht, dass wir mit bestimmten politischen Positionen einverstanden sind. Wir wollen einen potenziell unkontrollierbaren Konflikt verhindern, der zu einem Atomkrieg eskalieren könnte.“
Den internationalen, medizinischen Appell und die Liste der ersten Unterzeichner*innen finden Sie hier:
http://www.ippnw.eu/medical-appeal
Die Schweizer Sektion der Internationalen Ärztinnen und Ärzte zu Verhütung des Atomkrieges unterstützen den Appell.