“Untenable Investments” heisst der heute erschienen Bericht der „Don’t Bank on the Bomb“- Serie, einer gemeinsamen Veröffentlichung von ICAN und PAX, die seit 2012 erstellt wird. Summary
Der Bericht zeigt, dass die Anzahl der Finanzinstitute mit bedeutenden Investitionen in Unternehmen, die an der Produktion von Atomwaffen beteiligt sind, von 306 im Jahr 2022 auf 287 im Jahr 2023 gesunken ist. Seit dem Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrags ist die Anzahl der Investor*innen jedes Jahr gesunken.
Der Bericht “Untenable Investments” zeigt, dass der Gesamtbetrag, der diesen 24 Unternehmen zur Verfügung gestellt wurde, insgesamt gestiegen ist – in erster Linie durch eine Erhöhung der Darlehensfinanzierung und der Aktienbeteiligung. Aus dem Bericht geht zudem hervor, dass 287 Investoren aus 28 Ländern weiterhin versuchen, von der Produktion von Atomwaffen zu profitieren. (In der Schweiz zum Beispiel die UBS).
Englischer Originaltext und Download des Reports
Unternehmen beim Bombenbau
Die neun nuklearbewaffneten Staaten erhöhen alle ihre Kapazitäten für Atomwaffen und investieren stark in ihre Atomarsenale. Die im Bericht identifizierten 24 Unternehmen sind maßgeblich an diesen Bemühungen beteiligt.
Die meisten dieser Unternehmen sind auch in der Produktion anderer Waffen und Verteidigungsmaterialien involviert. Mehrere Regierungen, insbesondere in Europa und Nordamerika, haben aktiv eine verstärkte Kapitalzufuhr in den Sektor gefördert, um sowohl die Ukraine als auch ihre eigenen Militärs zu versorgen.
Stigma von Atomwaffen
Der Vertrag über das Verbot von Atomwaffen (AVV) hat eine neue internationale Norm mit einer stigmatisierenden Wirkung auf Atomwaffen und die sie produzierenden Unternehmen geschaffen. Immer mehr Institutionen, die Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte ernst nehmen, entscheiden sich dafür, sich von Atom- und anderen kontroversen Waffen abzuwenden. Die Verbindung zur Produktion von Atomwaffen belastet diese Unternehmen weiterhin und hält sie aus dem investierbaren Universum großer Finanzinstitute fern.
Unsere Forschung hat ergeben, dass seit dem Inkrafttreten des Vertrags über das Verbot von Atomwaffen (AVV) vor drei Jahren 41,5% mehr Institutionen Richtlinien zur Beschränkung von Investitionen in Unternehmen dieses Sektors erlassen haben.
Investoren
Die 287 in dem Bericht aufgeführten Finanzinstitute besitzen mindestens 0,5 % der ausstehenden Aktien oder Anleihen oder gewähren Darlehen oder Emissionsdienstleistungen für eines oder mehrere der 24 in dem Bericht aufgeführten Unternehmen, die zur Herstellung von Kernwaffen beitragen.
Von den 287 aufgeführten Investoren stammen nur drei aus Ländern, deren Regierungen dem AVV beigetreten sind. In mindestens einem Fall wurden diese Investitionen, obwohl sie im Bericht dem Mutterunternehmen zugeordnet sind, von Tochtergesellschaften in Rechtsgebieten außerhalb des derzeit vom Atomwaffenverbotsvertrag abgedeckten Bereichs getätigt.
Auf der zweiten Konferenz der AVV-Staaten bei den Vereinten Nationen im letzten Jahr wurde eine Erklärung von 111 internationalen Finanzinstitutionen verlesen, die über 1 Billion US-Dollar an Investitionen repräsentieren. Diese bekräftigte ihr Bekenntnis zur nuklearen Abrüstung und forderte die Regierungen auf, mit dem Finanzsektor zusammenzuarbeiten, um dieses drängende globale Problem anzugehen.
Dies zeigt, dass es eine wachsende Anzahl von Institutionen gibt, die nicht bereit sind, ihre Werte zu opfern, um von der Modernisierung der Atomarsenale der nuklearbewaffneten Staaten zu profitieren.