PSR/IPPNW Schweiz thematisierte an der öffentlichen Veranstaltung vom 23.11.2023 in Brugg/AG die Gesundheitsschäden durch Strahlendosen unter 100 Millisievert.
Beppe Savary-Borioli legte einleitend dar, weswegen „low dose radiation“ auch jetzt brennend aktuell ist – insbesondere angesichts der brisanten Lage des Kernkraftwerkes Saporischschja im umkämpften Gebiet in der Ukraine.
Claudio Knüsli zeigte, dass jahrzehntealte interessenpolitische Fehlentwicklungen begründen, weshalb Mediziner und Nuklearbehörden die Risiken ionisierender Strahlung im Niedrigdosisbereich völlig unterschiedlich einschätzen. Die internationalen – und damit auch in der Schweiz gültigen – Strahlenschutzrichtlinien müssen aktualisiert werden, da die Strahlenrisiken deutlich höher sind als bisher angenommen.
Professor Wolfgang Hoffmann, Universität Greifswald, demonstrierte anhand der neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen zur Radiodiagnostik mittels Computertomographie sowie mit der INWORKS-Studie zum Berufskrebs bei Beschäftigten in der Nuklearindustrie, dass 2023 kein Zweifel mehr besteht, dass Strahlendosen weit unterhalb von 100 Millisievert messbar Krebs verursachen. Diese Tatsache wird von den internationalen Strahlenschutzbehörden noch nicht anerkannt.
Die vollständigen Unterlagen der Veranstaltung und zu den erwähnten Studien sind hier zugänglich.