„Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt,
wir haben sie von unseren Kindern geliehen“
(indianische Weisheit)
Herr Nationalrat….
Bundeshaus
Luzern, 24. November 2014
Sehr geehrter Herr Nationalrat …
In den nächsten Tagen werden Sie darüber mitbestimmen, wie die Weichen für unsere Energiezukunft gestellt werden. Eine überaus verantwortungsvolle Aufgabe, welche gerade auch für unsere nachfolgende Generation von schicksalhafter Bedeutung ist.
Als Ärztinnen und Ärzte von PSR/IPPNW beschäftigen wir uns seit Jahrzehnten intensiv mit den Risiken nuklearer Technologien. In diesem Zusammenhang betreuen wir auch Betroffene der Atomkatastrophen von Fukushima und Tschernobyl und setzen uns wissenschaftlich mit den gesundheitlichen Auswirkungen von nuklearen Gefahren auseinander.
Als Mediziner ist es unsere grosse Pflicht, Leid und Krankheit zu heilen oder zu lindern. Eine vorrangige Aufgabe ist aber auch, Leid und Krankheit zu verhindern. Prävention hat in unserer ärztlichen Arbeit den ähnlich hohen Stellenwert wie Heilen und Lindern. Ganz im Sinne von „Vorbeugung ist die beste Medizin“.
Unsere Erfahrungen und Erkenntnisse zu den Risiken beim Betrieb von nuklearen Anlagen haben uns zur Überzeugung gebracht, dass mit der Minimierung der Laufzeiten – gerade der drei ältesten Atomkraftwerke der Schweiz – ein wichtiger Schritt zur Prävention von Krankheiten und Leid durch nukleare Risiken getan werden kann.
Wir freuen uns und hoffen darauf, dass Sie sich auf die Laufzeitbeschränkung der Atomkraftwerke einigen können. Es wäre ein weiser und wichtiger Entscheid im Interesse und in der Verpflichtung für unsere Volksgesundheit und unsere kommenden Generationen.
Mit einem freundlichen Gruss
PSR / IPPNW Schweiz
Dr. med. Jean-Jacques Fasnacht, Präsident
Dr. med. Martin Walter, Vorstandsmitglied
Dr. Med. Claudio Knüsli, Vorstandsmitglied
Prof. Dr. Andreas Nidecker, Vorstandsmitglied