Tansanischer Oppositionsführer unter Anklage – Schweizer Ärzt*innenorganisation fordert faires Verfahren
Offener Brief an Präsidentin Samia Suluhu Hassan
Muri AG – die Schweizer Sektion der Ärztinnen für soziale Verantwortung / Internationale Ärztinnen zur Verhütung des Atomkriegs (PSR/IPPNW), Trägerin des Friedensnobelpreises, hat einen offenen Brief an die tansanische Präsidentin Dr. Samia Suluhu Hassan verfasst. Anlass ist die Festnahme und Anklage des Oppositionspolitikers Tundu Lissu wegen Hochverrats – ein Vorwurf, der mit der Todesstrafe geahndet werden kann.
Hintergrund:
Tundu Lissu, Anwalt, ehemaliger Abgeordneter und Vizepräsident der Oppositionspartei CHADEMA, wurde nach einer öffentlichen politischen Stellungnahme am 3. April 2025 verhaftet. Er sieht sich mit schwerwiegenden Anklagen konfrontiert, die aus Sicht zahlreicher internationaler Beobachter politisch motiviert erscheinen.
Herr Lissu ist PSR/IPPNW persönlich verbunden: Er war Redner an unseren internationalen Kongressen und wurde von einer unserer Delegationen vor Ort getroffen. Umso grösser ist unsere Sorge um seine Sicherheit, sein Leben und seine politischen Rechte.
Unsere Forderungen im offenen Brief:
- Gewährleistung der körperlichen Unversehrtheit von Tundu Lissu
- Ein faires und transparentes Verfahren
- Achtung der Meinungsfreiheit und des demokratischen Diskurses
Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, diesen Fall aufmerksam zu beobachten und sich solidarisch mit all jenen zu zeigen, die sich gewaltfrei für demokratische Reformen einsetze
Dr. Beppe Savary-Borioli, Präsident
im Namen von PSR/IPPNW Schweiz
Dazu unsere Medienmitteilung
Mehr über Tundu Lissu in Wikipedia