In der Countway Library der Harvard T.H. Chan School of Public Health ist derzeit die Ausstellung «Prescriptions for Peace» zu sehen, die die bedeutende Rolle von Medizinerinnen und Medizinern in der internationalen Anti-Atomwaffen-Bewegung beleuchtet. Besonders hervorgehoben wird das Engagement von Persönlichkeiten wie Bernard Lown, der massgeblich an der Gründung der International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW) beteiligt war.
Auch in der Schweiz formierte sich in dieser Zeit eine starke ärztliche Bewegung gegen die nukleare Bedrohung. Die PSR/IPPNW Schweiz wurde gegründet und viele ihrer Mitglieder setzten sich aktiv für die weltweite Ächtung von Atomwaffen ein. Einige von ihnen waren direkt an den internationalen Bemühungen beteiligt, die 1985 zur Verleihung des Friedensnobelpreises an die IPPNW führten.
Die Ausstellung zeigt politische Zeichnungen, Forschungsdokumente, Kursmaterialien, Fotos, Poster, Buttons und eine Nachbildung des Nobelpreises. Videosequenzen, darunter die historische TV-Diskussion zwischen US-amerikanischen und sowjetischen Ärzten („Moscow Telecast“), veranschaulichen das damalige Engagement. Kuratiert wurde die Ausstellung von Katie Blanton, die an der Harvard Medical School promoviert. Ihr Anliegen ist es, die Erinnerung an die ärztliche Verantwortung wachzuhalten – gerade angesichts der fortbestehenden nuklearen Bedrohung.
„Im Jahr 2025 ist die Anti-Atomkraft-Bewegung so wichtig wie eh und je“, betont Blanton. Organisationen wie die PSR und die IPPNW sind weiterhin aktiv und mahnen eindringlich für eine Welt ohne Atomwaffen sowie gegen die „langsame Vergiftung unserer Welt“ durch nukleare Tests und Produktion.
Die Ausstellung ist noch bis zum Sommer 2025 in Boston zu sehen.
Informationen und Führungen: chm@hms.harvard.edu
Quelle: Amy Roeder, Harvard Chan Magazine, 27. März 2025 / ©Kent Dayton