Atomstrom Klimafreundlich? – Der globale Süden sagt nein!

Presseinfo Antiatombündnis Don’t nuke the climate.

Anti-Atom- und Anti-Kohle-AktivistInnen aus fünf Kontinenten betonen Solidarität anlässlich der Klimakonferenz in Bonn

06.11.2017

Aus Anlass des Beginns der internationalen Klimakonferenz COP 23 in Bonn sprachen heute VertreterInnen von zivilgesellschaftlichen Organisationen aus verschiedenen Ländern des globalen Südens über den Widerstand in ihrer Bevölkerung gegen die globale Bedrohung Kohleabbau und Kohlekraft, der klimaschädlichsten Stromerzeugungsart, sowie Uranabbau und Atomkraft, der gefährlichsten falschen Lösung für die Klimakrise.

„In Indien kämpfen Zehntausenden für Klimagerechtigkeit und eine Energiewende hin zu sauberer und leistbarer Energieversorgung“, sagt Kumar Sundaram von der indischen Anti-Atom-Organisation DiaNuke. Leona Morgan von der Nation der Navajos in den Vereinigten Staaten berichtet vom Kampf ihres Volkes gegen den Uranabbau, der große Mengen
radioaktiver Stoffe in die Umgebung und in Stammesgebiete freisetzt: „Lasst das Uran in der Erde! Wir Völker der ersten Nation in Amerika kämpfen gegen den Rassismus in der Umweltpolitik der USA.“

In Südafrika, wo russische und chinesische Kohlekonzerne gerade versuchen, Kohlekraftwerksprojekte umzusetzen, setzt sich die Bevölkerung gegen die Regierung und die transnationalen Konzerne zur Wehr, berichtet Makoma Lekalakala  von der südafrikanischen Umweltorganisation Earthlife.

Pinar Demircan von der atomkritischen türkischen Organisation nükleersiz.org ergänzt: „Die Türkei ist ein mit riesigem Potential für Erneuerbare Energien gesegnetes Land – wir brauchen keine teuren, gefährlichen Atomkraftwerke,  sondern eine Politik für erneuerbare Energien, eine saubere Umwelt und Umweltschutz für die Bevölkerung.“

Die AktivistInnen sind sich einig, dass die Lösungen für die Klimakrise auf der Hand liegen: Ein schneller, gerechter Übergang zu einem Energiesystem ohne Atomkraft und Kohlenstoff. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern weltweit. Obwohl Atomenergie nachweislich weder klimafreundlich noch wettbewerbsfähig ist, versuchen weltweit operierende Atomkonzerne wie EDF (Frankreich), ROSATOM (Russland), KEPKO (Südkorea), mittels intensiver Lobbyarbeit Gelder aus dem ‚Green Climate Fund‘ des UNFCCC (Klimarahmenkonvention der UN) für ihre Atomprojekte in den Ländern des globalen Südens zu bekommen.

„Gemeinsam und durch die weltweite Vernetzung, die hier in Bonn wieder ein starkes Zeichen mit Kundgebungen und Aktionen setzt, werden wir diese Vorstöße der Atomlobby stoppen – und den Übergang zu einer gerechten, sicheren, gesunden und sauberen Energieversorgung der Zukunft unterstützen“, sagt Dr. med. Angelika Claußen, Europavorsitzende der Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges.

In vielem sind sich die weltweiten Auseinandersetzungen ähnlich: Die gleichen betroffenen Gemeinschaften kämpfen gegen Bergbauindustrie und Uranabbau, Kohlekraftwerke und Atomkraftwerke. Die Vernetzung im Rahmen der Klimakonferenz ist ein Zeichen für internationale Solidarität.

Am 11. November 2017 um 10.30 Uhr findet in Bonn eine Demonstration statt. Weitere Informationen

Kontakt: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Kerstin Rudek Mobil 01590 21 54 831 oder Angelika Claussen (IPPNW) Tel.: 0172-5882786


Foto: Pressekonferenz „Don´t nuke the Climate“ am 6.11.2017, Foto: Reinhard Uhrig