![]() Gesunder Schmetterling
![]() Missgebildeter Schmetterling Nach Fukushima - Erste Mutationen bei Schmetterlingen 14. August 2012 Tageschau SFD DRS Die Schmetterlinge gelten als Bioindikatoren: Veränderungen bei Schmetterlingen deuten auf Veränderungen im gesamten Ökosystem hin. Nun haben Forscher nach der Reaktor-Katastrophe von Fukushima Schmetterlinge mit verkümmerten Flügeln entdeckt.
«Wir folgern, dass künstliche Radionuklide aus der Nähe des Atomkraftwerks von Fukushima physiologische und genetische Schäden bei dieser Spezies verursacht haben», schreiben die Wissenschaftler. Schmetterlinge sind bei Experten als eine Art Bioindikator («Zeigertierchen») bekannt – wenn sie auf die Umwelt reagieren, könnte das Veränderungen im jeweiligen Ökosystem anzeigen. Defekte wurden vererbt Das Team sammelte Mitte Mai 2011 insgesamt 144 Schmetterlinge an zehn Orten im Umfeld von Fukushima, die während des Unglücks noch Larven gewesen waren. Die meisten Tiere sahen auf den ersten Blick normal aus. Doch bei genauerem Hinsehen zeigten sich leichte Veränderungen, schreiben die Wissenschaftler. Sie entdeckten abnorme Merkmale wie kleinere Flügel bei insgesamt 12,4 Prozent der Tiere. Die Forscher untersuchten auch die zweite Generation der eingesammelten Tiere. Hier stieg die Zahl der Auffälligkeiten sogar auf 18,3 Prozent. In einer dritten Generation – die die Forscher durch Kreuzung von veränderten Tieren und gesunden züchteten – wiesen sogar 33,5 Prozent Veränderungen auf. Darunter waren etwa missgebildete Fühler. Offenbar waren einige Defekte vererbt worden. Im September 2011 ging die Gruppe erneut auf die Suche. Sie sammelten 238 Schmetterlinge, von denen insgesamt 28,1 Prozent Schäden aufwiesen. «Wir beobachteten häufige Missbildungen der Beine und Flügel sowie Anomalien im Farbmuster der Flügel», schreiben die Wissenschaftler. In der zweiten Generation dieser Insekten stieg die Zahl auf 59,1 Prozent – und war damit mehr als doppelt so hoch. |